Fox Proframe und Rampage Carbon Helm im Test

Kopf-an-Kopf: Fox Rampage Pro Carbon & Proframe Fullface im Test

Zwei Fullface-Helme, braucht man das? Fox hat mit dem Rampage Pro Carbon und dem Proframe gleich zwei neue Highend-Vollvisierhelme rausgebracht. Welche Einsatzbereiche sie haben und was sie von einander unterscheidet, hat Steffi für uns im Test herausgefunden.

Die neuen Fullface-Helme von Fox weisen viele Gemeinsamkeiten auf, unterscheiden sich jedoch in ihrem designierten Einsatzbereich klar von einander: Der Rampage Pro Carbon ist ein Downhill-Helm und der Proframe ein Fullface für den Einsatz bei Endurorennen. Beide sollen natürlich in erster Linie schützen, aber auch gut sitzen, gut belüftet sein und leicht sein und in all diesen Bereichen keine Kompromisse eingehen. Dabei liegt beim RPC die oberste Priorität auf maximalem Schutz. Beim Proframe auf Belüftung und Leichtigkeit. Wie das bei den beiden Helmen umgesetzt ist und ob der Unterschied so groß ist, dass ich beide brauche – das wollte ich für euch mit diesem Test herausfinden.

 

Der Fox Rampage Pro Carbon – Key Facts

Der RPC kommt in einem schönen glänzenden Design daher und macht optisch wirklich was her. Er wird mit einer robusten schwarzen Transporttasche geliefert, in der man ihn unterwegs auch angenehm verstauen kann.

  • Neu ist die Fluid Inside Technologie (Fi), bestehend aus innen eingesetzten blauen Pads, die mit Öl gefüllt sind. Sie reduzieren die Rotationskräfte und die linearen Kräfte die bei einem Sturz auftreten können.
  • Das Visier ist magnetisch angebracht, sodass es im Falle eines Sturzes abfliegt statt zu brechen. Ohne die sonst üblichen Visierschrauben sieht der Helm auch besonders clean aus. Das Visier sitzt aber trotzdem fest und es ist nicht zu befürchten, dass man es verlieren könnte.
  • Die Polster sind herausnehmbar und der Verschluss ist ein Doppel-D Verschluss.
  • Auffällig sind die vielen Belüftungsöffnungen, die alle mit Schutzblenden abgedeckt sind, sodass nichts reinfliegen kann. Dadurch merke ich schon beim ersten Aufsetzen, dass es im Helm nicht so warm ist, wie bei anderen Carbon-Helmen, die ich anprobiert habe.
  • Der Helm hat eine tolle Passform und umschließt den Kopf indem er sich nach unten wieder verengt. Dadurch ist er zwar etwas eng beim Aufsetzen, aber wenn man ihn aufhat drückt er nirgends und sitzt trotzdem fest ohne zu wackeln.
  • Gewicht: ca. 1150g
  • UVP: 500 €

Im Bikepark

Während der Fahrt fallen mir die Belüftungskanäle noch deutlicher auf. Ich merke deutlich, wie die Luft durch den Helm strömt, statt darin zu stehen. Dadurch bleibt es im Helm relativ kühl. Auch der Sitz des Helms ist ideal. Auch im gröbsten Gelände sitzt er wie angegossen. Das Sichtfeld ist schön groß, da das Visier hoch genug angebracht ist.

Positiv finde ich, dass das Visier sich nicht verstellen lässt, da es fest eingeklippt ist. Somit kann es durch Schläge nicht ins Sichtfeld rutschen und bleibt immer an Ort und Stelle, ganz egal wie ruppig die Fahrt auch wird. Insgesamt vermittelt der Helm mir ein enormes Sicherheitsgefühl durch die dicke und hochwertige Polsterung. Glücklicherweise musste ich das aber nicht im Selbsttest ausprobieren, da ich seitdem keinen nennenswerten Sturz auf den Kopf verbuchen musste.

Fox Proframe – Der erste Eindruck

Der Proframe unterscheidet sich enorm vom RPC. Was als erstes auffällt: Er ist um einiges leichter. Nur 750 Gramm! Die Helmschale hinten sieht aus wie bei einem Halbschalenhelm und auch der Kinnbügel besteht nur aus Verstrebungen und großen Lüftungsöffnungen. Zudem hat der Proframe ein Mips System und einen Fidlock-Verschluss.

Auch aufgesetzt fühlt sich der Proframe kaum unangenehmer an als eine Halbschale. Einzig die dicken Wagenpolster lassen einen merken, dass man einen Fullface auf hat. Der Kinnbügel ist nicht abnehmbar. Dadurch hat man aber auch eine festere Verbindung zum Helm – also einen besseren Schutz. Dadurch dass der Helm so leicht ist, hat man im direkten Vergleich zum massiveren Rampage Pro Carbon schon das Gefühl, etwas weniger geschützt zu sein. Trotzdem hat der Proframe natürlich eine Downhill-Zertifizierung und ist dadurch auch international auf allen Endurorennen zugelassen. Im Lieferumfang sind zwei weitere Ersatzpolster enthalten in verschiedenen Dicken, mit denen man sich den Helm persönlich anpassen kann. Ich habe folgendes Polster-Setup verwendet: Vorne die dicken Polster und hinten die dünnen.

Auf dem Trail

Ich habe den Proframe zum ersten Mal beim Scott Enduro Rennen in Willingen ausprobiert. Hier herrscht Fullface-Helm-Pflicht. Bergauf ließ er sich angenehm tragen. Ein wenig wärmer als eine Halbschale ist er schon durch die Wagenpolster, aber trotz der warmen Temperaturen und steilen Anstiege lässt es sich mit dem Helm sehr gut aushalten.

Auf den Abfahrten bin ich ebenfalls froh über den leichten Helm, besonders auf Sprintstücken, wo man viel treten muss. Trotzdem finde ich den Schutz, den der Helm vermittelt mehr als ausreichend. Auch bei einem Sturz, bei dem ich leider unsanft mit dem Kopf aufgeprallt bin, schützte der Helm sehr gut. Ich habe erst später an den Kratzern am Helm ablesen können, dass es doch ein sehr harter Einschlag gewesen sein muss.

Rampage Pro Carbon vs. Proframe – braucht man beide?

Die zwei Helme sind sehr unterschiedlich und haben für mich klar abgegrenzte Einsatzzwecke. Wenn ich im Bikepark zum Downhill fahren bin, bin ich ganz klar beim Rampage Pro Carbon. Ich fühle mich bestens geschützt und kann es richtig krachen lassen. Hier will ich keine Kompromisse in Sachen Protektion eingehen und den Kopf komplett frei haben fürs Biken.

Muss ich den Berg selber hochtreten oder habe nur für Teilstrecken ein Lift oder Shuttle stellet sich mir bisher oft die Frage, nehme ich den Fullface-Helm oder die Halbschale? Ganz besonders im alpinen Gelände, wo man nie genau weiß, was einen bergab erwartet. Da ist inzwischen ganz klar die Antwort: Fox Proframe! Vorbei sind solche Gedanken wie: „Das würde ich ja mal probieren aber ohne Fullface-Helm lieber nicht…“ Besonders auch für E-Mountainbiker, die auf dem Trail gerne Gas geben, ist der Proframe eine Überlegung wert. Die Uphills sind dank Motorunterstützung sowieso schneller bewältigt und man hat den idealen Schutz für die Abfahrten.

Fazit

Lohnt es sich zwei Fullface-Helme anzuschaffen? Ich kann nur sagen, ich würde keinen der beiden Helme wieder hergeben wollen. Man hat nur einen Kopf und den lohnt es sich, so gut wie möglich zu schützen. Immer. Wenn du beides fährst und sogar zwei verschiedene Bikes dafür hast, warum nicht auch den angemessenen Helm für den jeweiligen Einsatzzweck?

Steffi - Einkauf
Ein Beitrag von: Steffi – HIBIKE Einkauf

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